Rund neun Millionen Deutsche ziehen jedes Jahr um. Aus verschiedenen Gründen gehen sie bei der Wahl des Eigenheims einen Kompromiss ein. Oftmals lassen es die finanziellen Mittel nicht zu, das Haus seiner Träume zu erwerben. Manchmal zum Beispiel sind umbauarbeiten notwendig, in anderen Fällen muss das Heizsystem erneuert oder ergänzt werden. In diesem Fall leisten Elektroheizungen wertvolle Dienste. In den letzten Jahren gerieten sie wegen der vergleichsweisen hohen Betriebskosten in Verruf. Denn immerhin kosten Elektroheizungen im Betrieb deutlich mehr als andere Varianten. Als Ergänzung in einem bestehenden Objekt sind Elektroheizungen jedoch unschlagbar.
Historisches rund um das Thema Elektroheizung
Im Jahr 2014 wurden gerade einmal 4 Prozent aller Wohnungen und Häuser in Deutschland mit Strom geheizt. Das war nicht immer so, denn nach dem zweiten Weltkrieg waren Elektroheizungen weitaus mehr verbreitet. Auf der Suche nach Alternativen zu fossilen Brennstoffen wie Koks, Kohle oder Heizöl wurden die ersten Modelle entwickelt. Der Umstieg auf Elektroheizungen wurde unter anderem aufgrund der großen Staub- und Geruchsbelästigung von Kohle und Heizöl in privaten Haushalten und Städten propagiert. Zwar wurde zu dieser Zeit Strom aus Kohle- und Ölkraftwerken produziert, da sie sich in der Regel fern von großen Siedlungen befanden war das Problem zumindest aus den Städten verbannt. Während dieser Zeit waren Nachtspeicherheizungen besonders weit verbreitet: Sie nutzten die damals günstigeren Stromtarife während der Nachtstunden aus und speicherten die Wärme für mehrere Stunden. Heute spielt diese Heizform in Deutschland kaum mehr eine Rolle.
In der Energiesparverordnung von 2009 war sogar vorgesehen, Nachtspeicherheizungen schrittweise zu verbieten. Vorgesehen war alle Modelle innerhalb von 30 Jahren nach dem Einbau zu ersetzen. Am 17.Mai 2013 wurde diese Verordnung jedoch wieder gekippt, was in Deutschland für Verwirrung sorgte. Heute empfehlen Experten Elektroheizungen jedoch, um bestehende Immobilien aufzuwerten. Infrarotheizungen zum Beispiel leisten als Zusatzheizung wertvolle Dienste. Darüber hinaus entscheiden sich immer mehr Mieter und Hausbesitzer für Ökostrom. Damit tragen sie zum Umweltschutz bei.
Verschiedene Elektroheizungen kurz vorgestellt
Gründe, um in eine bestehende Immobilie eine Elektroheizung einzubauen gibt es viele: Manchmal entscheiden sich neue Hausbesitzer zum Beispiel dafür einen Wintergarten zu errichten. Wer das helle und freundliche Refugium auch während der kalten Jahreszeit nutzen möchte, braucht eine rasch zu installierende Heizmöglichkeit. Gerade in diesem Punkt bieten Elektroheizungen viele Vorteile. Für den Aufbau sind nämlich keine baulichen Veränderungen notwendig. Hier einige der gängigen Heizmethoden mit Strom im Überblick:
- Der Elektroradiator sieht aus wie ein üblicher Heizkörper, allerdings handelt es sich dabei um ein mobiles Modell. Er eignet sich besonders gut für Räume, die nicht ständig beheizt werden müssen. Radiatoren sind relativ günstig in der Anschaffung und sind sofort betriebsbereit. Wer einen Radiator kaufen möchte, sollte auf die Leistung achten. Ein Modell mit einer Leistung von 2.000 Watt ist zum Beispiel dafür geeignet einen 20 Quadratmeter großen Raum zu heizen. Ein Radiator wandelt Strom sofort in Wärme um und gilt als verhältnismäßig wenig effizient.
- Elektrospeicherheizungen geben wie der Name schon vermuten lässt die Wärme nicht gänzlich ab, sondern speichern einen Teil ab. In den Modellen sind spezielle Elemente eingebaut, die sich durch die Stromspannung erwärmen. Eine Teilspeicherheizung zum Beispiel besteht aus einem Kern aus Schamotte- oder Speckstein. Hochwertige Varianten funktionieren mit einem Thermostat. Ist die eingestellte Temperatur erreicht, schaltet sich das Modell von selbst ab und gibt danach noch Wärme ab.
- Zu den modernen Varianten der Elektroheizung zählen Infrarot Paneele. Die Funktionsweise kann man mit der Sonne vergleichen: Infrarotheizungen verwenden elektromagnetische Wellen, die sie aus dem Stromkreis beziehen, um Objekte und Personen in der Umgebung zu erwärmen. Diese Gegenstände wiederum geben selbst wieder Wärme ab. In der Regel bestehen Infrarotheizungen aus wenigen Bauteilen: Sie bestehen aus einer Platte, die mit einem Heizleiter oder –widerstand verbunden ist. Bei Infrarotheizungen sind flexible Modelle erhältlich, die in verschiedenen Zimmern verwendet werden können. Gerne werden bestehende Immobilien auch mit fest montierten Paneelen aufgewertet, die an der Wand, der Decke oder am Fußboden montiert sind.
Die Vorteile der Elektroheizungen
Wer in ein bestehendes Objekt einzieht und mit der Heizsituation nicht zufrieden ist, stehen verschiedene Optionen offen. Viele davon sind mit hohen Kosten verbunden. Nicht so bei einer Elektroheizung. Egal ob man sich für Radiatoren oder für Infrarotpaneele entscheidet, die Investition ist im Vergleich zu anderen Heizsystemen gering. Ein weiterer Vorteil ist die einfache Installation: Viele Modelle werden einfach mit einem Kabel an eine Steckdose angeschlossen und sind sofort betriebsbereit. Eine Elektroheizung sorgt außerdem ohne Vorlaufzeit sofort für Wärme.
Darüber hinaus benötigt eine Elektroheizung wenig Platz: Es ist kein Aufbewahrungsraum für Brennstoffe notwendig wie es zum Beispiel bei Pelletheizungen der Fall ist. Außerdem fallen bei einer Elektroheizung kaum Wartungsarbeiten an. Hochwertige Modelle halten lange und können viele Jahre verwendet werden. Darüber hinaus lassen sich moderne Elektroheizungen in ein Smart Home integriert werden. So steuern Bewohner die Anlage bequem über das Smartphone und schalten die Heizung nur dann ein, wann sie gebraucht wird.